Die Familie Willeke in Lügde stammt ursprünglich aus Paderborn.
1319 wohnte der Ritter Georg von Bolecke, ein Sohn des Andreas von Ettelen, im Haus − „Wilhelms Haus/Hof“ genannt- seines Schwiegervaters, des Ritters Willeken/Wilhelm von Schorlemer in der Grube, einer kleinen Straße gegenüber des Doms in der Altstadt von Paderborn. Am 8. Januar 1331 verkaufte Georg von Bolecke deshalb seinen eigenen Wohn- und Stammsitz in Paderborn, den „Bolecken-Hof“, an das Domkapitel, wodurch er auch seines von diesem Stammsitz hergeleiteten Familiennamens verlustig wurde. Daher nannte er sich nach seinem neuen Wohn- und Stammsitz Georg Wilhelm(i). Seine Söhne Bolecken und Johann übernahmen den Namen „Wilhelm“ als Hausnamen, der sich im Laufe der Jahrhunderte in Willeke wandelte.
Bolecke Wilhelm (Wellen) war 1374 Bürgermeister in Paderborn. Die Stammlinie setzte dann in zwei Generationen jeweils ein Johannes Wilhelm fort, die 1403 und 1420 Bürgermeister von Paderborn waren. 1506 war Johann Wilmers/Wylleken Stadtkämmerer. Dieser reiste 1510 nach Reval in Livland, um das Erbe seines verstorbenen Schwagers Arnd Schotte aus Soest anzutreten. 1635/36 verstarben Jodocus Willekes Ehefrau, zwei Söhne, eine Tochter und eine Dienerin an der Pest.
1719 schrieb Theodor Willeke (Darstellung links), 1681 in Paderborn geboren, eine ausführliche Familienchronik. Er hat zahlreiche Urkundenabschriften, Lehnsverzeichnisse und Holzschnitte mit Darstellungen von
Familienmitgliedern hinterlassen.
Ein anderer Nachkomme der Paderborner Linie war Johann Heinrich Willeke, geboren 1713 † 1799, der Ludi Magister = Schulmeister und Organist der Cathedra = des Domes war.
1717 heiratete Johannes Willeke aus Paderborn nach Lügde, wo er einen großen Tabakhandel begründete und 1748 Mitglied eines Ratsausschusses war. Seine zahlreichen Nachkommen führten das Handelsgeschäft zunächst weiter, gründeten dann aber vor 1798 einen Metzgereibetrieb, der bis 1954 bestanden hat. 1859 erwarb Anton Joseph (v.) Willeke das Stammhaus Hintere Straße 40. Er schrieb ebenfalls eine ausführliche Familienchronik und konnte dafür auf „vielerlei alte Papiere“ zurückgreifen, die sein Vater von seinem Vetter Philipp Willeke aus Paderborn hatte schicken lassen.
Alle diese Unterlagen, Chroniken und alten Schriften sind, soweit sie den Zeitenlauf überdauert haben, Grundstein der heutigen Familienchronik.
Wappen der Familie
Das auf der Seite oben links dargestellte Allianzwappen besteht aus dem links neu bearbeiteten und 1993 in die Heroldsrolle für Hubert Willeke († 1999) eingetragene Wappen und dem alten, bereits 1414 belegten Familienwappen. Dieses zeigt auf der einen Seite den sog. von Schorlemerschen Zackenbalken und auf der anderen Seite den Gogreveschen Haken, den spätere Generationen auch als „Willeke-Haken“ bezeichneten.